Walpersberg“ e.V., Sitz Kahla, bei allen Mitgliedern, Freunden, Sympathisanten, Helfern, Leihgebern, Unterstützern und ehemaligen Mitgliedern, vor allem Wilfried Kobs, für ihren Einsatz in und für den Verein sehr herzlich bedanken. Nur mit eurem Engagement präsentieren wir bis heute das, was in der Öffentlichkeit, vor allem im Ausland geachtet und anerkannt wird, unsere engagierte Arbeit.
Vor 20 Jahren, im März 2003 gründete sich unser Verein, um die behördlichen Vorgaben zur Veranstaltung einer Gedenkfeier am Walpersberg zu erfüllen. Dieser folgten weitere, bis die Immobilie „Walpersberg“ 2007 an Privat verkauft wurde.
2003, zu diesem Zeitpunkt noch „REIMAHG“ e.V. genannt, beschlossen wir 2 Jahre später die aussagefähigere Umbenennung in „Förderverein Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V. mit Sitz in Kahla. Dies lehnten einige Mitglieder kategorisch ab, verließen den Verein und gründeten einen neuen, mit ähnlichem Vereinsnamen. Das in der Öffentlichkeit bis heute für Verwirrung und Verwechslung sorgt.
Leider wird Vereinsarbeit nicht nur von positiven Aspekten geprägt, auch wir mussten das mit viel, sehr viel Unverständnis erleben und wurden gezwungen uns Kräftezehrend stets aufs Neue damit auseinanderzusetzen.
Traurig, aber wahr, 2 prall gefüllte große Ordner mit Originaldokumenten sind Beleg dafür. Inhaltlich vor allem einen Verein zuzuordnen, der über Jahre unsere Mitglieder, unsere Arbeit und den Verein bedrängte, ihn in der Presse wie auch Mitglieder persönlich angriff, mit Lügen und Beschuldigungen überhäufte. Letztendlich die komplette Übernahme des Vereins anstrebte und verlangte, dass wir öffentlich unsere Auflösung bekanntgeben. Dies scheiterte, da unser Rechtsanwalt zur Wahrung unseres Rechts aktiv wurde. Unseren Rechtsanwalt benötigten wir bis 2021 noch mehrmals, erhielten ebenso Recht, was meist neue Angriffe nach sich zog. Selbst am 23.01.2020, als unser Verein ein Tagespunkt vor dem Erfurter Landtag war, wo ein Politiker mit allen Mitteln versuchte uns u.a. als nicht existent darzustellen. Auch dies wurde abgewiesen. Das ist kurzgefasst nur die Spitze des Eisberges, denn der Inhalt der Ordner betrifft ebenso Erpressung, Drohung, Forderungen, Überheblichkeit wie Arroganz, die Liste ist lang.
Trotz allem, haben wir uns mit viel positivem Engagement in 20 Jahren Vereinsarbeit einen über die Landesgrenzen hinaus bekannten und guten Namen erarbeitet. Kommunikativer und respektvoller Umgang mit Menschen im In- und Ausland ist wichtiger Teil der Vereinsarbeit. Vor allem jedoch die vielen persönlichen Kontakte, in Deutschland wie auch nach Kanada, Amerika, Chile, England, Schottland, Frankreich, Polen, Russland, Ukraine, usw., halfen uns bei der Forschung und den Recherchen. So konnten wir, neben vielen anderem, auch die Anerkennung von zwei Zwangsarbeiterlagern durch das IOM, Schweiz, bewirken, dass den ehemaligen Zwangsarbeitern in ihrem Land eine Rente sicherte.
Viele Anfragen erreichen uns zu Dokumenten, meist gefunden im Nachlass von Familienangehörigen, die in Kahla waren, aber nie darüber sprachen. Zu 99,9 % können wir mit Auskünften zur Person helfen, dank von über 20 TByte an Archivdaten, die ein Vereinsmitglied akribisch seit über 30 Jahren zusammenträgt. Dazu zählen auch über 8.000 personenbezogene Ordner.
Dieser Datensatz ist ebenso Grundlage für Artikel in der ausländischen Presse und Publikationen sowie die bis jetzt veröffentlichten 78 Artikel zur REIMAHG-Geschichte, erschienen im Amtsblatt und den Kahlaer Nachrichten. Die Resonanz in der Bevölkerung ist durchgängig positiv, man spricht uns darauf an, sie wären sehr „informativ und interessant“. Material für weitere Artikel haben wir genug.
Zu den vielen Menschen, die uns in den 20 Jahren begegneten, zählen alle, ohne Unterschied, egal was und wer sie waren. Es sind ihre Schicksale und Lebensgeschichten, die die REIMAHG-Geschichte widerspiegelt. Eins bedingt das andere, das man visuell wie informativ in unserer fachlich präsentierten Ausstellung im Stadtmuseum Kahla entdecken kann. Dokumentiert wird anhand vieler originaler Objekte und Modelle eine Geschichte, die eng und untrennbar mit Kahla sowie dem KZ Buchenwald verbunden ist. Zu dieser Form der Öffentlichkeitsarbeit gehört die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Museen und Gedenkstätten, auch im Ausland, bei gemeinsamen Projekten und Ausstellungen. An dieser Stelle auch unser Dank an die Stadt Kahla für die langjährige gute Zusammenarbeit und damit die Anerkennung unserer Arbeit für die Menschen.
Die vielschichtige Werksgeschichte, im richtigen geschichtlichen Rahmen mit Fakten, Informationen, Dokumenten, Fotos und Filmen vermitteln wir in Führungen und Vorträgen. Die Qualität dieser bestätigt, dass bis heute viele ehemalige Teilnehmer von Führungen auch an unseren landesweiten vereinsinternen Ausflügen teilnehmen.
Ein Höhepunkt der Vereinsarbeit sind die jährlichen Gedenkfeiern im Mai. In die Vorbereitungen involviert, arbeiten wir wie die Jahre zuvor eng mit dem LRA SHK zusammen. Dieses Jahr, nach Corona, wieder mit internationaler Beteiligung. Neben den Gedenkfeierlichkeiten bieten wir unseren ausländischen Gästen Ausflüge, gemeinsame Essen und gemütliches Beisammensein an, dass stets dankend und mit Freude angenommen wird.
Geschichtsaufarbeitung, Freundschaft, Dank und die Zusammenarbeit mit Menschen war und ist uns Ansporn weiterzuarbeiten. Neben der schicksalhaften Geschichte vermitteln wir unseren Gästen und Besuchern vor allem auch eine andere Seite unserer Region, die einzigartige Natur und Historie des Saaletals und Thüringen, das man nicht ohne Grund das grüne Herz Deutschlands nennt.