Einer Einladung des Demokratieladens in Kahla folgend, gedachte auch unser Verein mit einer Blumenniederlegung an den Stolpersteinen in Kahla.
Diese Steine, in der Roß- und Rudolf-Breitscheidstr., erinnern an das Schicksal der jüdischen Einwohner der Stadt, die nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 deportiert wurden.
Vom Demokratieladen bekamen wir auch die Anfrage etwas Kreatives zur Gestaltung der Schaufenster beizutragen. Ein großes Plakat, von uns entworfen und handgezeichnet erinnert nun an das Gedenken in Kahla.
Anlässlich dieses Tages gaben wir noch eine Botschaft zur Veröffentlichung mit:
“1945 – 2020, 75 Jahre Gedenken
Heute am 9.November 2020, gedenken wir der jüdischen Einwohner von Kahla. Aus ihrem täglichen Leben in unserer Stadt in den 40iger Jahren von den National-Sozialisten deportiert, kamen sie in ein KZ. Einige von ihnen überlebten, andere wurden ermordet.
Kahla hat auch eine andere, gleichermaßen erinnerungswürdige, menschliche Geschichte, die mit Rüstung und Zwangsarbeit verbunden ist. Denn bereits ab 1940 beschäftigt man Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene im Porzellanwerk.
Dazu kamen ab April 1944 mehr als 12.000 Zwangsarbeiter, die zum Bau des unterirdischen Rüstungswerk „REIMAHG“ eingesetzt wurden.
Unser Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V. mit Sitz in Kahla, arbeitet, forscht, recherchiert, bewahrt und dokumentiert die Geschichte und Schicksale dieser Zwangsarbeiter, damit auch deren Geschichte nicht vergessen wird.
Nur wer aus der Geschichte lernt, begeht nicht denselben Fehler. Gerade in der heutigen Gesellschaft sollte diese Botschaft uns leiten und führen, damit wir nie wieder neue Stolpersteine in den Straßen von Kahla legen müssen.“