Seit Anfang 2020 arbeitet der Kahlaer Förderverein „Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg“ e.V. eng mit den Arolsen Archives zusammen, dem weltweit umfassendsten Archiv zur NS-Zeit.
Seit 1993 privat und ab 2003 als Verein recherchieren und forschen die Mitglieder national wie international zur Geschichte des Werkes und der Aufklärung der Schicksale der im ehemaligen Rüstungswerkes „REIMAHG“ bei Kahla/Grosseutersdorf eingesetzten tausenden von Zwangsarbeitern. Bisher konnten somit mehr als 4200 Schicksale aufgeklärt werden.
Im Archivbestand der Arolsen Archives befinden sich über 30 Millionen Originaldokumente. Sie sind UNESCO-Weltdokumentenerbe und damit auch eine wichtige Wissensquelle und zugleich Mahnung für die heutige Gesellschaft.
Die Dokumente wurden für die Klärung von Schicksalen gesammelt. Sie enthalten Informationen zu Opfern des Holocaust, Häftlingen der Konzentrationslager, zu ausländischen Zwangsarbeiter*innen und Überlebenden, die als Displaced Persons versuchten, ein neues Leben aufzubauen.
Die vom Arolsen Archives initiierte Wanderausstellung informiert über ihr Projekt „StolenMemory“. Im Mittelpunkt steht die Geschichte persönlicher Gegenstände von zehn ehemaligen KZ-Häftlingen. In den Arolsen Archives befinden sich heute noch über 2.500 persönliche Gegenstände, sogenannte Effekten ehemaliger KZ-Häftlinge.
Präsentiert wird die Ausstellung in einem ausziehbaren Übersee-Container.
Im Rahmen der guten und engen Zusammenarbeit des Vereins mit den Arolsen Archives, vor allem aber an die Wichtigkeit des Gedenkens, gerade in unserer heutigen Zeit zu erinnern, stellte unser Verein den Antrag an das Arolsen Archives um diese einmalige Wanderausstellung „StolenMemory“ nach Kahla zu holen. In Kahla, als einzigem Ort in Thüringen, wird nun mit Unterstützung der Stadt diese Container-Ausstellung vom 27. August bis 10. September 2020 auf dem Gries, an der Saale, zu sehen sein.