1945 wurden alle Gemeinden auf Grund des Befehls Nr.184 der Sowjetischen Militäradministration Deutschland (SMAD) zur Pflege der Gräber von Kriegsopfern verpflichtet.
Die vielen Opfer der “REIMAHG” wurden auf verschiedenen Friedhöfen beerdigt.
Einige Länder wie z.B. Italien, Frankreich und Belgien versuchten durch Militärmissionen ihre Toten ausfindig zu machen, um sie in die Heimat zu überführen.
Am 10. Februar 1946 entschied der Rat der Stadt Kahla die Neugestaltung des Ausländerfriedhofes, oberhalb des städtischen Friedhofes durch einen Steinbildhauer.Weitere Gedenkstätten entstanden in den folgenden Jahren in Großeutersdorf, Hummelshain, Knau und Langendembach.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag der Befreiung, am 8. Mai 1965, wurde auch ein Mahnmal für die Opfer der “REIMAHG” am Walpersberg eingeweiht.
Fast 4000 Einwohner aus der Region nahmen daran teil.
Im Park des Hummelshainer Schlosses, dem ehemaligen Krankenhaus der “REIMAHG”, wurde von den Bewohnern des Jugendwerkhofes Hummelshain ein Denkmal aus Steinen erbaut, die sie aus den Trümmern des ehemaligen Werkes holten. Jeder einzelne Stein belegt einen Toten des Krankenhauses.
In den 60iger Jahre entstanden durch Schriftwechsel neue Kontakte zwischen ehemaligen Zwangsarbeitern und den örtlichen Gemeinden.
Wahrscheinlich ist, dass die erste Teilnahme von ehemaligen Zwangsarbeiter und deren Familien 1966, an der Gedenkfeier am neu erbauten Mahnmal am Walpersberg stattfand.
In den Folgejahren kamen immer mehr ehemalige Zwangsarbeiter und ihre Familienangehörigen aus verschiedenen Ländern nach Kahla um an den Gedenkfeiern teilzunehmen und an den Gräbern ihrer Toten zu gedenken.
Am 8. Mai 1967 fand zum ersten Mal ein Gedenklauf für den ermordeten belgischen Athleten Julien Saelens statt. Dieser Gedenklauf war in den Folgejahren ein fester Bestandteil der jährlichen Gedenkfeierlichkeiten.
1972 begann der Ausbau und spätere militärische Nutzung eines Teils des Stollensystems und des Geländes durch die Nationale Volksarmee der ehemaligen DDR. Da das Terrain zum Sperrgebiet erklärt wurde, musste man die dort befindliche Gedenkstätte verlegen.
1974 wird, auf Vorschlag eines ehemaligen polnischen Zwangsarbeiters, im Leubengrund ein neues Mahnmal errichtet, das am 8. Mai 1974 offiziell eingeweiht wird.
Ausländische Delegationen, vor allem aus Belgien, reisen seit Mitte der 70-iger Jahre nach Kahla um ihrer verstorbenen Kameraden zu gedenken. Mit der deutschen Wiedervereinigung, 1989, ging die Zahl der Teilnehmer an den Gedenkfeierlichkeiten immer weiter zurück. Auch das Interesse der örtlichen Bevölkerung nahm ab. Der Saale-Holzland-Kreis übernimmt die Pflege des Mahnmals im Leubengrund und organisiert die jährlichen Gedenkfeiern.
Das militärische Gelände am Walpersberg wird 1990 von der Bundeswehr übernommen und nach seiner Schließung 1997 an das Bundesvermögensamt abgegeben.
Im Rahmen eines dienstlichen Auftrags trifft der Belgier Patrick Brion zum ersten Mal mit dem “belgischen Freundeskreis der ehemaligen Zwangsarbeiter des Lagers E” der “REIMAHG”, das von Paul Baert geleitet wird, zusammen. Das war der Beginn einer engen Freundschaft und gleichzeitig intensiven Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Gedenkfeiern.
2001 wird im belgischen Generalstab in Brüssel eine kleine Ausstellung zur Thematik “REIMAHG” gezeigt.
2002 nimmt der belgische Verteidigungsminister Andre Flahaut an den Gedenkfeierlichkeiten in Kahla teil.
2003 gründete sich vor Ort der Verein “REIMAHG” e.V. dessen Ziel die Aufarbeitung der Geschichte des ehemaligen Rüstungswerkes ist. Er organisiert erneut Gedenkfeiern am Walpersberg. Die vielen in- und ausländischen Gäste können erstmals einen Teil der Stollenanlage und eine informative Ausstellung besichtigen.
Die erste Gedenktafel, vom belgischen Freundeskreis gestiftet, wird eingeweiht.
Alles weitere zur Thematik Gedenken finden sie unter Vereinsarbeit.