Waren es früher die Zeitzeugen, mit denen wir sprachen, so kontaktieren uns heute mehr und mehr Enkel und Urenkel, Familienmitglieder, die im Nachlass der Verstorbenen vieles finden, von dem sie nie erfahren haben, über das nie gesprochen wurde.
Eine dieser Geschichten beginnt, wie immer, mit einer Anfrage. Sie kam von Antoine, Belgien, dem Enkel von Paul Durieux. Ein persönliches Treffen in Kahla wurde sehr kurzfristig vereinbart.
Sein Opa Paul, seit 1941 aktiv im belgischen Widerstand engagiert, wurde 1944 zum zweiten Mal verhaftet und anschließend, im Sommer 1944, zusammen mit vielen anderen Belgiern nach Kahla deportiert. Untergebracht im Lager E bei Eichenberg, arbeitete er hier als Sanitäter
Paul überlebte und kehrte nach Belgien zurück. Kam aber oft nach Kahla zurück, um seiner Kameraden zu gedenken. Sein Enkel Antoine, fand und bewahrt die vielen Unterlagen seines Großvaters auf und begann dessen Leben aufzuarbeiten. So kam er nach Kahla, um persönlich die Orte zu sehen, wohin man seinen Großvater deportiert hatte. Unser Verein begleitete ihn über mehrere Tage und führte ihn zu allen Orten dieser emotionalen Geschichte. Antoine war von allem sehr beeindruckt und dankte uns für die Führung durch ein Stück Leben seines Großvaters. Er will wieder kommen und wir freuen uns, ihn im Mai hier begrüßen zu können.