Es ist der 23. Dezember 1944, ein dunkler Abend.
Vom Walpersberg kehren die erschöpften Zwangsarbeiter nach ihrer Arbeitsschicht zu Fuß in ihre Lager zurück. Eine Kolonne italienischer Zwangsarbeiter ist auf dem Weg über die Reichsstr. 88 nach Kahla, zum Lager Rosengarten. Unter ihnen befindet sich Mario Suardi, geboren am 23. Februar 1926. Er stammt aus Predore, einer kleinen Stadt in der Provinz Bergamo/ Lombardei. Auf einmal geschieht das Unfassbare. Ein LKW, von Grosseutersdorf nach Kahla fahrend, rammt Mario. Er wird zur Seite geschleudert. Noch am Unfallort erliegt er seinen schweren Kopfverletzungen.
Sein Leichnam wird in die Universitätsklinik/Jena überführt. Später bettet man Mario auf dem Nordfriedhof in Jena zur letzten Ruhe.
Die schon länger bestehende gute Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung/Nordfriedhof Jena und auf Grundlage unserer Forschungsarbeit, fanden wir 2019 noch lebende Verwandte von Mario, mit denen wir bis heute in Verbindung stehen.
Die Familie hatte ihn seit Kriegsende gesucht, erhielt jedoch nie Informationen zu seinem Verbleib. Basierend auf unseren umfangreichen Archivbestand und internationalen Kontakte konnten wir der Familie von Mario endlich die Informationen/Dokumente übergeben, nach denen sie 75 Jahre gesucht haben.
Heute, am 23. Dezember, seinem Todestag, haben wir Mario nicht vergessen und gedachten, auch im Namen seiner Familie, an seinem Grab mit einer Niederlegung.